Eine Mischung aus Ausdauer, Taktik, Technik, Geduld und Gefühl für den Partner Pferd, das ist das Erfolgsrezept im Distanzreiten. Der Mensch als Sportler ist also bei dieser einmaligen Sportart in den verschiedensten Bereichen gefordert und kann sein Können ganzheitlich nutzen.

Das international gebräuchliche Wort Endurance (Ausdauer) sagt bereits vieles über die Faszination des Distanzreitens aus. Unterwegs in der Natur, mit sich und seinem Pferd im Einklang, das ist das Erfolgsrezept dieser Sportart. Lange Strecken (bis 160 Kilometer) auf fitten Pferden möglichst schnell und Kräfte schonend zu überwinden, verlangt vom Reiter neben taktischem Geschick auch Gefühl für das Pferd und kontinuierliche Aufbauarbeit.

Das Distanzreiten, international Endurance genannt, ist offizielle Disziplin des Weltreitsportverbandes (FEI) mit Welt- und Europameisterschaften. Immer mehr Pferdefreunde nehmen die Herausforderung Distanzreiten an. Stetig steigende Teilnehmerzahlen an nationalen und internationalen Wettkämpfen sind ein Indiz dafür.

Die Anfänge dieser Sportart gehen zurück auf den Einsatz der Pferde im täglichen Leben. In den USA ist der legendäre Ponyexpress einer der Vorläufer. In Europa gehörten zu Zeiten der Kavallerie Distanzritte zum täglichen Brot der Soldaten.

Allerdings herrschten früher andere Bedingungen. Die Gesundheit der Pferde, die heute im Vordergrund steht, zählte damals nichts. Eine entscheidende Rolle kommt an Wettkämpfen den Tierärzten zu. Bei allen Disziplinen folgt nach etwa 20 bis 40 Kilometer ein Vet-Gate (vorgeschrieben Kontrolle mit anschliessender Pause) bei welcher die Veterinäre die Pferde genau unter die Lupe nehmen. Sie können Pferde, die nicht mehr «fit to continue» jederzeit, also auch im Ziel, aus dem Wettkampf nehmen. Tierarztentscheide sind unanfechtbar. Selbstverständlich finden auch Dopingkontrollen statt.